Durchblick – «Scientainment» für die Schweiz

Durchblick – «Scientainment» für die Schweiz

Scientainment

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Wegen dem Klimawandel haben die Schweizer Skigebiete mit dem Schneemangel zu kämpfen. Das hat man im letzten Winter gut gesehen. Gerade kleinere und tiefergelegenen Skigebiete früher vor dem offiziellen Saisonende mussten ihre Skilift abstellen. Wir gehen zu der Frage, ist den Wintertourismus in der Schweiz überhaupt noch zu retten? In Zukunft werden diese Fenster von genug kalten Temperaturen immer kürzer. Das heisst, ich muss noch mehr Wasser im Hintergrund bereit haben und noch mehr Schnecken ohne, um in noch kürzer Zeit manchmal schnell zu produzieren. Was sind mögliche Alternativen für diese Regionen, die jahrzehntelang gut vom Wintertourismus gelebt haben? Das Problem ist natürlich die Lift- und Bergbahnen. Die funktionieren natürlich auf dem System, dass man liftelt und auf- und runterfährt. Im Sommer muss man vielleicht nur einmal aufrufen. Man hat auch gerne diese Frequenzen. Das ist der Durchblick. Der Wissenspodcast vom Blick. Wir suchen Antworten auf diese Frage an die Wissenschaft, die euch unter den Nägel trennt. Mit Daniel Vanslau. Und Sabine Steiger. Daniel, hörst du auch zu denjenigen, die darauf belangen, schon in den Bergen abzusehen? Die belangen darauf nicht gerade, aber wenn das Wetter stimmt und die Pistenverhältnisse gut sind, dann kann ich gerne ein paar Tage berggeausnahm. Genug Schnee und gute Pisten, ein gutes Stichwort. Es ist ja gar nicht so einfach, wenn man den letzten Winter anschaut, mit weniger Schnee und teils frälungshafte Temperaturen im Januar. Das ist die Klimawandel, die hier grüßt. Ich frage mich natürlich, wie viele weitere Skigebiete schon klein dichtmachen müssen. Die Skigebiete kämpfen tatsächlich ums Überleben. Vor allem in tieferen Lagen unter 2000 m ist es schwierig. Darum besuchen wir so ein Skigebiet. Sabine am Heinzenberg, oberhalb von Tausens im Kanton Graubinden. Ein kleineres Skigebiet zwischen gut 1,5 Tausend und etwas über 2'000 m hat dort drei Skilifte. Dort treffen wir den 75-jährigen Adolf Tester. Er ist schon in ganz jungem Jahr am Lift gestanden, hat den Leuten eine Bügel gegeben. Später wurde er dann Betriebsleiter des Skigebietes. Er erinnert sich, dass es schon hier zumal das Schneearme Winter gegeben hat. Und auch, wo dann im Schneearme Winter 1988 die ersten Schneekanonen zum Einsatz kamen. Das war ein Rechtserreignis, wenn man am Morgen die Schnee gehabt hat, ohne dass es vom Himmel die Natur Schnee gehabt hat. Das war ein Wunder. Schneekanonen sind als Wunder angeguckt worden. Das kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Nein, wirklich nicht. Was die Zukunft des Skigebietes Sabine in den folgenden 30 Jahren anbelangt, sind die Schneekanonen ein wahres Wundermittel gewesen, erzählt der Adolf Tester weiter. Das war schon ein Epochen. Da hat man schon gestaunt. Das hat versucht, weil es einfach anders nicht mehr ging. Wir haben einen Skiort, der damals schon künstlich beschneidete. Wir hatten keine Chance gegen Sabinein und Lenserheil. Die Leute werden alle abgewandelt. 100%. Die Schneekanonen haben es gerettet und haben ausgebaut, ausgebaut, ausgebaut. Jetzt ist es ein guter Stand, kann man sagen. Auf einem guten Stand, das heisst 22 Schneekanonen und Schneelanzen und drei Pistenvorzeige. Er spricht von einem guten Stand, aber kann ein tiefverkleidendes Skigebiet unter 2'000 m im Zeitalter vom Klimawandel damit längerfristig wirklich überleben. Diese Frage ist berechtigt. Es gibt zahlreiche Beispiele von Skigebieten, die in den letzten Winter wegen des Schneemanns und der Betrieb haben müssen einstellen. Damit sich die Skigebieten richtig auf die Zukunft einstellen können, befasst sich das Institut für Schnee- und Lawinenforschung der WOS SLF mit der Zukunft des Winters. Was sicher klar ist, die Schneefallgrenzen steigen. Es schneit also immer weniger weit runter. Genau, damit wird die Schneedecke an den meisten Orten immer dünner und schieße so allgemein kürzer. Das Einzige, was weiter steigt, sind Temperaturen. Und trotzdem mag sich Christoph Marti, Klimatologe beim Institut für Schnee- und Lawinenforschung der WOS, nicht auf die Testausnahme, wieviel der nächsten 10 Winter man überhaupt noch in einem kleinen, tiefverkleidendes Skigebiet fahren kann. Aus klimatologischer Sicht können wir über die nächsten 10 Jahren nichts sagen, weil die Wahrscheinlichkeit ist grösser, dass es schlecht wird. Aber wir können glücklich sein, dass in diesen 10 Wintern 5 oder sogar 6 oder 7 relativ schneeerlich sind, weil wir per Zufall in einer Deckkarte sind, die zwar allgemein auch der wärmige Spürmach ist, aber nicht so stark ist, und die man gleichzeitig sehr viel Niederschläge hat. Und dann ist ein Gebiet für die Jobina zwischen 1400 und 2000 Metern im Normalfall eigentlich genügend Schnee. Christoph Marti ist einer der Wissenschaftler der WOS, der versucht, immer präzisere Modelle zu entwickeln, um zu können voraussagen, wieviel natürliche Schnee in Zukunft noch wird. Und was sind da die wahrscheinlichsten Szenarien? Die Grenzen von schneesicheren Gebieten verschiebt sich nach oben, also weil die Temperaturen steigen, gibt es an vielen Orten weniger Schnee und dafür mehr Regen. Es kommt natürlich bei so langfristiger Modell immer darauf an, ob es uns Menschen gelingt, die klimaschädlichen Faktoren anzupacken und zu reduzieren oder nicht. Gehen wir mal davon aus, dass es nicht so richtig klingt, wie sie im Moment eher den Anschein macht. Was würde das Worst Case-Szenario bedeuten? Das würde bedeuten, dass die natürliche Schneedecke bis Ende des Jahres 100 um bis zu 70 % also mehr als zwei Drittel abnehmen und die Saison bis zum Monat später anfangen wie heute. Bis zum Ende des Jahres 100 würde es im Mittelland zu dem Nuno höchst selten schneiden und für ein Skigebiet wie unser Beispiel von Cia Pina auf gut 2'000 m wäre es dann gelaufen mit dem Wintertourismus. Nach dem Szenario gibt es nur noch oberhalb von 2'500 m genügend Naturschne für einen rentablen Betrieb eines Skigebietes. Es ist, glaube ich, sehr klar, dass der Schnee relativ sensitiv reagiert auf Temperaturen. Das heisst auf alle Temperaturen, die höher sind als 0°C, weil der Schnee anfängt zu schmelzen. Und wenn man weiss, dass die Wintertemperatur im Mittelland in den letzten Jahrzehnten eh schon so um 0°C umgeschwankt hat und klar, minus ist, irgendwie auf einem Gipfel, dann ist es zwar auch dort wärmer geworden, aber wenn wir annehmen, dort ist eine Wintermitteltemperatur von minus 10, und jetzt ist es noch minus 9, dann ist es immer noch genug kalt, und das ist nicht ein Teil vom Niederschlag nicht als Regen, sondern weiterhin als Schneefalt. Und je weiter unten, dass wir schauen, haben wir genau den umgekehrten Prozess. Also dort ist es eben nur schon 0°C wärmig, macht extrem viel aus, dass einerseits der Niederschlag immer häufiger als Regen statt das Schneefalt, und wenn er dann doch einmal als Schneefalt, ist es sofort wieder so warm, dass der wenig Schnee relativ schnell weggeschmilzt. Was die Entwicklung für die einzelnen Skiregionen bedeutet, werden von den 34 Skiregionen im Kanton Graubünden bis zum Ende des Jahrhundert nur noch gut 5 bis 10 Skigebiet über die finanzielle, wichtigen Weihnachtstage allein mit Naturschneesicherheit sein. Das heisst, der ganze Skitorismus verlagert sich einfach in höcheren Lagen. Ja, das muss man so festhalten, auch bei den optimistischen Varianten, wenn Klimaziele jetzt plötzlich einkalt werden können. Auflös, wenn die tiefer gelegenen Skigebiete aber nicht einfach so aufgegeben werden. Und dazu gehen wir noch einmal in die Kleinbündner Skiregion Schapina, oberhalb von Tausend. Wir treffen dort der heutige Pistenchef Oli Blumer, der gerade noch die letzten Wartungsarbeiten ausführt für die kommende Skisaison. Ich schaue mit grossen Freude auf den nächsten Winter. Wir haben eine kleine Trost, das kann noch besser werden. Der letzte Winter war sehr wenig Naturschnee. Und zum guten Glück können wir beschneiden. Wir konnten das Schlimmste abwenden. Wir hatten die Bahn mit Reibka, solange es wir geplant hatten. Nicht alle Pisten offen. Aber wir schauen den positiven gegen und es gibt auch wieder Winter, wo es mehr Schnee hat. Und der nächste wird so eine sein. Ich hoffe jetzt einmal. Unprochene Optimismus, wenn er sagt, es kann nur noch besser werden und es gibt auch Naturschnee. Die Schnee kann ohne diese jetzt reichten. Genau, allgemein muss man an dieser Stelle aber schon sagen, in Phasen mit höheren Temperaturen hängt es im Skigebiet stark von den Ressourcen ab. Wie fest man künstlich überhaupt beschneiden kann. Und was der Einsatz von mehr und effizienter Schnee kann ohne im Skigebiet Schapina bedeutet, beschreibt der Pistenchef ohne Schneekanonen hätte man kein Überlebenschaß. Unmöglich, in unserem Skigebiet 1500 Meter füllen wir etwas an und selbst auf 2000 Meter hatten wir den letzten Winter Regen und Naturschnee. Der mag halt nicht so viel verliehen wie der Kunstschnee. Also ohne Schneekanonen würde ich behaupten, dass das Skigebiet hier keine Chance zu überleben. Und mit Schneekanonen aber schon. Den Kunstschnee kann ja auch nicht die alles umfassend lösend sein, wenn es immer wärmer wird. Die Schneekanonen können das langfristige Überleben vom Skigebiet nicht auf alle Ewigkeiten sichern. Das hängt mit finanziellen aber auch physikalischen Gründen wie der Pistenexpert Oli Blummer sagt. Aus der Schneekanonen kommt gar nichts anderes als ein ganz kleines Wassertropfel. Das ist auch im Winter, wenn es schneit. Es braucht Minustemperatur, dass das Wassertropfel gefreut. Das ist bei der Schneekanonen auch so. Es muss ein Minusgrad haben. Was für die Beschneiung sehr gut ist, ist eine trockene Luft. Denn wenn die Föchtigkeit in der Luft ist, Dann geht es relativ schlecht zum Beschneien. Wenn es vom Himmel runter schneit, ist für die Beschneiung nicht so ideal. Oder wenn es Nebel hat, ist es auch nicht gut, wenn wir minus 3-4 °C und kälter haben und trochene Luft. Das ist zum Beschneien ideal. Und trotzdem, ganzen Optimismus aus die Schapina, sagen alle Experten, es sei geklärt, die Voraussetzungen, dass all diese Faktoren zum Beschneien stimmen, werden immer seltener. Oder wie es der Klimatolocher Christoph Marti auf die Situation der Skigebiete berichtet. Die Fenster werden in Zukunft von genügend kalten Temperaturen immer kürzer. Ich muss noch mehr Wasser im Hintergrund parat haben und noch mehr Schnee kann ohne, um in noch kürzeren Zeit manchmal Schnee zu produzieren. Das ist noch ein wichtiger Zusatzfaktor, der Experte vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut der USA spricht. Nicht nur Temperaturen, allein sind es Probleme. Kunstschnee braucht auch immens viel Wasser. Geht das am Schluss auf? Ja, es ist aktuell schon sehr fragwürdig. Also rein aus ökologischer Sicht mal betrachtet. Zum Beispiel für die Beschneigungen der Skigebiete Davos wird jährlich gut ein Fünftel vom gesamten Wasserverbrauch der Landschaft Davos versprüht. Und laut den Berechnungen vom SLF Davos fällt dann aber auch während des Beschneigens wieder bis zu 40 % des produzierten Schnees weg. Weil er entweder verdunstet oder wegen dem Wind verloren geht. Das ist darum auch ein Bereich, wo Lösungen für die Zukunft gesucht werden. Bevor wir auf die Lösungen eingehen, das ist ein kleiner Aufruf. Wenn euch den Podcast gefällt, wenn euch Wissenschaften interessiert, folgt uns doch in eurer Podcast-App. Drückt aufs Glöckli-Icon und lönt gerne Bewertung. Jetzt zurück zu der Frage, wie die Skigebiete heute das viele Wasser für Beschneigungsanlagen sicherstellen. Ja, heute ist es so, dass wir die künstliche Beschneigung viel Wasser aus dem Tal auf den Berg aufpumpen. Also ein wahnsinns höchener Geifenbrauch. Darum suchen viele Skigebiete nach einer Lösung, um einen Speichersee anzulegen, wo während des Sommeres Wasser gesammelt wird, sagt der Christoph Marty vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut Davos. Beschneigung braucht viel Wasser. Und es braucht sie vor allem, wenn die Natur schon weniger Wasser zur Verfügung hat, und wenn die Flüsse schon am niederigsten sind, wo man auch den Restwasser manchmal einhalten muss wegen unseren Fischen und Pflanzen im Wasser. Genau das braucht am meisten Wasser. Darum sind die Teiche, die immer mehr Skigebiete darlegen, entscheidend. Und gerade darum will es wegen der steigenden Temperaturen gerade noch mehr beschnehen, wenn es zwei Tage nacheinander genug kalt ist. Wenn die Verantwortlichen daten, dass die Wasserbewirtschaftung nicht im Griff hat, sind die Konflikte mit der lokalen Bevölkerung oder Wasserkraftbetreiber vorprogrammiert. Aber halten wir fest, ohne Kunstschnee geht es nicht. Ich habe immer das Gefühl, wenn ich selber fahre, zu viel Kunstschnee ist nicht die same Klassik für die Ski- oder Snowboard-Fahrung. Er ist schon recht anders, muss man auch sagen. Dafür aber auch Kompakter, sagt unser Experte aus Czapina und Pistenbullyfahr Rolli Bloemmer. 10 cm Kunstschnee ist etwa gleich wie eine Meter Naturschnee. Das sieht man auch, wenn wir künstlich beschneiden. Man kann morgen eine grosse Hügel-Kunstschnee auf dem Rücken laufen und singst kein Zentimeter ein. Der ist sehr kompakt. Der hat trotzdem auch den Sonnen und die Temperaturen ganz anders als Naturschnee. Zum Skifahren ist er aggressiver. Man muss bessere Kanten haben, besseres Material. Hatten wir heute den Zunehmen und anderen Schneeverhältnissen anders Material? Ja, das Verdichten und Planieren vom Schnee ermöglicht es, dass heute immer mehr neue Sportgeräte wie Ski und Snowboards mit einer starken Teilierung hergestellt werden, wo bei diesem Härtenkunstschnee besser sind. Aber gerade weil der Schnee so komplex geworden ist und das Material anders ist, sind auch die Pistenchefs immer mehr in der Verantwortung. Es war zu weich, noch zu hart und natürlich auch nicht zu easy. Wie können Sie die optimalen Pisten präparieren? Es ist eine vorene Philosophie für sich. Am Schnee- und Lawinenforschungsinstituz Davos gab es dafür sogar ein eigenes Handbuch für Praktiker. Man muss auch sagen, dass der kompaktik Kunstschnee auch Schäden in der Vegetation und im Bodenkern hinterlassen. Gerade immer sensibler gelohnt wie z.B. einem Hochmur oder ein Magerwiesen. Kannst du auch auf den Pistenfahrzeug selber darauf an? Auf jeden Fall, je moderner desto einfacher. Und um mit dem schwindenden Schnee bei den Haushältern umzugehen, werden immer mehr auch Pistenfahrzeuge aufgerüstet, sagt der Pistenchef und Pistenbullifahrer von Tchapeinat Rolli Bloemmer. Das ist das sogenannte Snow-Sat. Das ist ein Schneehöhemess-System, das die Fahrer genau wie viel Schnee unter der Maschine hat. Das ist sicher eine coole Sache, eine gute Sache. Aber wenn man das Skigebiet noch so gut kennt, dann ist es nicht mehr eine Hügel. Schnee und Hügel sind Natur. Da siehst du sehr gut wie viel Schnee unter der Maschine ist. Mit dem Schnee, das du hast, kannst du gezielt reinsetzen. Früher, wenn du siehst, kann man schon mal etwas mitnehmen von dem Maloch, das vielleicht 30-50 cm oder noch mehr hat. Im letzten Jahr wurde es immer deutlich, wie wertvoll der Ressourcer Schnee ist. Darum werden viele Regionen den Schnee, die es schon haben, aufbewahren können. Du sprichst sogenannte Snow-Farming an, also Schnee über den Sommer zu lagern. Heute anders wird der Schnee zu pflegen. Erklärt der Schnee-Expert vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut der Christoph Marti. Da gibt es verschiedene Arten von Schnee-Pflegen, von Snow-Farming. Angefangen hat das eigentlich in dem, wie man Depots gemacht hat, mit letztjährigem Schnee. Sprich, im Winter, wenn es genug kalt ist, macht man Depots, das ist v.a. beim Langlauf. Man produziert Schnee voran. Oder im Frühling, bevor es warm wird, um einen zuzutecken, damit man am Herbst wieder ausbringt. Damit man nicht abhängig ist von genügendem Temperaturen im Herbst, dass man einen definierten Saisonstart hat. Im Normalfall macht man so eine 50 cm dicke Isolationsschicht mit Sackmehl oder mit Isolationsmatten wie auf dem Bau. Mit der Idee, dass die Zunastrahlung reflektiert wird, so wie man auch die Gletscher abdeckt. Er sagte, dass man im Langlauf mit der ganzen Ski piste. Dafür ist es völlig ungeeignet. Man kann nicht die ganze Piste so kultivieren, das wäre zu viel und zu teuer. Ich wollte fragen, es startet und fällt mit den finanziellen Mitteln, die ein Skigebiet überhaupt noch zur Verfügung geht. Ja, und hier haben gerade auch kleinere Gebiete weniger Spielraum. Jeder Winter geben weitere Skigebiete auf, wie z.B. der Sommersattelhoch Stuckli im Kanton Schweiz mit einem Verlust von 163'000 Fr. Und trotzdem gibt es auch dort noch diejenigen, die auf eine neue Lösung hoffen, den Skibetrieb in irgendeiner Form zu retten. Diejenigen, die noch weiterkämpfen, geben sich immer optimistisch, so hat es Schapina. Ja, wir haben ein bisschen Schnufe. Man hat zum richtigen Zeitpunkt eben im Beschneig investiert. Man hatte dadurch die Schneesicherheit. Durch die Schneesicherheit hatten wir auch immer die Leute, die auf die Schapina kamen und die Skifahrer. Was man ansagen muss, haben wir nur Schlepplift. Das haben sie uns immer gesagt, bleiben am Boden, gehen in die Luft. Durch das Schlepplift können wir auch die Tageskarten priesen, einigermaßen günstig gehalten. Dadurch können wir auch Familien, die zu uns kommen, Skifahrer. So haben wir selbst im Winter, wie Letzschar, die sehr wenig Schnee hatte, schrie man doch von schwarzen Zahlen. Viel schlimmer kann es nicht mehr werden. Ich glaube, da haben wir schon eine Chance. Ich fasse mal zusammen. Es gibt verschiedene Szenarien, wie sich der Winter entwickelt. Es wird ein schneehärmerer Winter geben, vor allem unter 2000 m. Man kann das Ganze mit einer guten Pistenfläge aufhalten, also die Kunst einsetzen, besseres Pistenmanagement oder gezielt das Einsetzen von Snow Farming. Bei mir ist das alles nur eine Pläscherli-Politik. Bei allem Optimismus, ja, der Klimawandel zeigt einen anderen Weg auf. Darum sind Bergregionen wegen der sinkenden Schneesicherheit immer mehr dran, die rückläufigen Besucherzahlen im Winter durch verschiedene Angebote im Sommer zu ersetzen. Der Wandel muss jetzt passieren, auch wenn die Realität ein anderes Bild zeigt. Das sagt Stefan Forster. Er ist Professor für Tourismus und Nachhaltigkeit im Institut Umwelt und natürliche Ressourcen von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW. Er leitet den Bereich Tourismus und nachhaltige Entwicklung mit den Forschungsgruppen Zentertag Capricornz im Bündnerischen Wergenstein. Viele verschleunen natürlich auch davon, dass es in eine andere Richtung geht. Mittlerweile auch unbestritten. Es gab ja auch die Zeit, in der man das noch bestritten hat. Man hat auch gesagt, es kommt nicht so schlimm. Aber heute ist ja grosser Konsens, dass eigentlich das mit dem Skifahrer, mit dem Wintersport, mit der Schneesicherheit eine grosse Schwierigkeit wird sein in den nächsten Jahrzehnten. Die Augenverschleusse davon tut man natürlich, weil das über die Jahrzehnte ein sehr gutes Erfolgsmodell war. Das ist ja verständlich, mir als Berg- und Skination. Copyright WDR 2020 Alles fahrt Skis, alles fahrt Skis, die Mama der wappenden Suche. Es gibt halt nichts Schöneres, Juppe, Juppe, als Sonne, Skiberger und Schnee. Es gibt halt nichts Schöneres, Juppe, als Sonne, Skiberger und Schnee. Der Wehmut und das Verdrängen der düsteren Zukunft kann den Tourismusprofessor im Tourismusprofessor Forster grundsätzlich nachvollziehen. Es ist ein bisschen DNA des Alpines grossen Tourismus, die nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt hat. Sie hat jahrzehntelang super funktioniert, hat auch in dieser Region eine Wertschöpfung gebracht, hat Leben ermöglicht, in dieser Region, ist gerade auch etwas, das die Schweiz angeht, stark verankert in der Gesellschaft, als Mythos, als Skifahrer-Nation, die die Schweiz ist. Und dann ist es natürlich immer schwieriger, neue Wege zuzulassen, wenn man auch etwas so lange hat, wenn er erfolgreich bespielen, mit Importmene und auch quasi im Selbstverständnis und in der Identität. Und das ist immer noch extrem stark, die Skifahr-Identität in der Schweiz. Das verhindert, oder blockiert, dass man sich auch Zeit nimmt und ansitzt und neue Ideen generiert oder überleitet. Wir haben es ja auch erwähnt. Es gibt genug Beispiele, die die Lifte haben müssen abstellen. Was soll oder kann man sich dann noch für neue Ideen überlegen? Du hast gesagt, oder respektive der Tourismusprofessor Stefan Forster, eine Möglichkeit sei, die kritische Angebote im Winter durch neue Angebote im Sommer zu setzen. Wie sieht das konkret aus? In vielen Skiregionen macht man das Geld mit den Skis und Sesselbahnen. Und von dem reinen Liftgedanken müssen wir wegkommen, sagt Stefan Forster. Das ist manchmal der Fehler. Und dann wird es ganz schwierig, weil das Betriebswirtschaftlich dann ganz viele Faktoren hat, mit den klimatischen Veränderungen, die es schwierig ist, das im luftleeren Raum weiterhin zu betreiben. Und wenn man in der Positionierung, in der Angebot zu entwickeln, muss man wegkommen, von der reinen Betriebswirtschaftlichen Liftbetrachtung, in einer regionalen Destinationsbetrachtung und überlegen, was machen wir in Zukunft, wenn es nicht mehr so viel Schnee hat? Wie können wir das Nachhaltiger im Sinne eines ganzen Jahres-Tourismus aufbauen? Und dann habe ich mit allen Leistungsträger diskutiert, welche Rolle sie spielen. Und dort hat der Lift durchaus auch wieder Berechtigung. Leider setzen die meist aber immer noch unisono auf sogenannten Totenpferde oder die jahrzehntelange Cash-Cow, den Skitourismus. Das Skidestinationsterben dürfte darum auch der Winter weitergehen. Das Problem ist ein bisschen, dass die Lift- und Bergbahnen funktionieren natürlich vom System, dass man liftet. Auf und ab Fahrt, im Sommer muss man vielleicht nur einmal rauf, hat auch gerne die Frequenzen. Das ist sicher ein Problem. Da muss man vielleicht auch überlegen, was es noch für Alternative gibt, neben dem Lift und dem Berg beendet, wenn es um eine ganzheitliche Betrachtung geht von Tourismusregionen. Das sind Möglichkeiten. Vielleicht können wir auch im Winter schauen, gibt es Alternative, es machen auch schon verschiedene. Was gibt es hier für Möglichkeiten? Da gibt es ja auch eine grosse Differenzierung im Nachfragesegment. Es reicht nicht mehr, alle Leute, die Skis fahren, die wollen Winter wandern, die wollen Schnee schon laufen, die wollen vielleicht eher im Bereich Skitour etwas machen. Da gibt es auch noch Felder, auch im Winter, denke ich, die durchaus Alternative bietet zum klassischen Skialpinemodell. Gibt es ein Beispiel von sogenannten Volksmodellen? Wo der Turner geschafft hat und von diesem reinen Liftgedanken wegkommt, wie es Stefan Forster beschreibt. Ja, ein Vorzeigenbeispiel von einem nachhaltigen Berg-Tourismus, das nichts nur im Winter stattfindet, ist für den ZW-Professor Stefan Forster die Klangwelt im Duckeburg. Sie haben Angebote im Bereich Kurswissen, zusammen mit Volksmusik und anderen Musikrichtigen. Sie haben Konzerte, wo sie veranstaltet, aktuell entsteht das Klanghaus, eine sehr qualitätsvolle Investition, von der Kanton St. Gallen mitreitet, wo ein Konzerthaushaus, ein Konzertsaal, das ist eine ganze Palette unter dem Haufenklingel Klangwelt. Der Klangweg ist einfach ein Angebot, das für unsere Diskussion interessant ist, weil er quasi auch zusammen mit den Bergbahnen betrieben wird. Man muss zum Klangweg mit den Bergbahnen fahren, dann läuft man auf einem Höhenweg, über den Klangweg hat verschiedene Stationen, sehr interessant und lustig mit den Kindern, das ist auch etwas überraschend für die Erwachsenen. Und kann eben im Sommer genutzt werden. Dort hat es Duckeburg offenbar ein Hiesten gefunden, das auf Anklang stößt. Ja, im wahrsten Sinne des Wortes. Das zeugt mich nicht so. Die, die auf der Ski- oder Snowboardenbergtour bretteren, ist völlig ein anderer Typ, wie jemand, der im Duckeburg ein Folgsmusikkonzert besucht hat, der schön ist oder auf medialen Klangwegen heipilgert. Ist das für alle heutige Ski-Destinationen ein Alternativen? Ja, das habe ich mich auch gefragt. Der Erfolg gibt den Duckeburger Recht, aber dein Einwand ist berechtigt, so dass Adrenalin-Action geladen ist, sage ich mal. Und das fährt natürlich dort. Die, die Action suchen, holen andere Ski-Regionen ab, die auch umdenken. Wie beispielsweise die Länsenheit, die im Sommer gezielt auf die Biker setzt. Und auch schon Ski-Lifthatt, wo die Biker samt dem Biker den Berg darauf befördern kann. Oder was ich dort auch schon ausprobiert habe, ist die Rodelbahn und die Zipplein, die man in Stahl ab und zu hausen kann. Aber auch kleinere Ski-Regionen, die mit dem Winter-Tourismus vor dem Ende stehen, wie ein Sattelhoch Stucke im Kanton Schweiz, haben neue Angebote lanciert. Sehr nach der Aglomeration, von einem grossen Markt, klassisch auch Ski-Alpine-Gebiet. Und die haben relativ früh schon umgestellt, hier auf die Sommratraktion. Die haben eigentlich so ein bisschen salopp gesagt, ein Spassbergen entwickelt und gemacht. Und sie sind mit dem, wie ich das so auf die Außen beobachte, in der Folgeriech haben sie das so positionieren können. Und sie haben jetzt aktuell das Problem, dass durch ihre alternativen Strategien und durch die klimatischen Rahmenbedingungen eigentlich sich überlegenden Winterbetriebe, wenn ich die ganze Zeit stelle, oder nur noch im rudimentären Bereich aufrecht erhalten. Das ist ein klassisches Beispiel, in dem man sieht, in welche Richtung es geht. Also muss sich jetzt jede Bergregion so eine Neiste suchen und so investieren? Ja, auch wenn das laut dem Wintertourismus-Expert Forster zwingend nötig ist, um zu überleben, in der Praxis wird es eben auch nicht angegangen. Kleine Regionen in tiefen Lagen haben kein Plan B, und machen blödsinnig, solange weiter ein Geld ausgeht, oder eben den Schnee. Bei unserem Beispiel der Ski-Region Chapina läuft es jetzt noch gut. Man hat dort bei Sets gut kalkuliert und gewirtschaftet. Der Bistenschöfer Oli Blumer sieht aber langfristig keine Alternativen zum klassischen Ski-Tourismus. Weil heissen irgendwann kommt Davidx, die auch dort die Lippen immer abgestellt werden. Aus heutiger Sicht ganz klar ja, ausser man findet noch einen Schnee, der auch bei 10° plus beschneiden kann. Aber das ist heute utopisch und natürlich ökologisch blöd, muss man sagen. Aber so oder so, Ski-Fahrer können sich mit den Gebenheiten von der Zukunft eh nicht mehr alle leisten, sagt Wintertourismus-Fachmann Stefan Forster. Es gibt quasi die grossen, die auch international am Markt sind, die werden sich auch dort konzentrieren. Es wird auch betriebswirtschaftlich, ich denke noch lange, mit der Wintersportgeschichte. Sie sind meistens auch höher, sie haben mehr Möglichkeiten im Beschneidungsbereich, sie haben einen grösseren Markt, wo sie ansprechen. Aber auch dort, das ist auch jetzt schon im Gang, wird es immer mehr zum Premium-Produkt. Das wird sehr teuer, weil auch der ganze Betrieb sehr teuer ist. Das wird auch nicht mehr ein Produkt sein, das man dann sagt, die ganze Nation fährt Ski. Das werden wir gerne auch gerne können. Also eine Konzentration auf nur noch die grossen, höchstgelegenen Ski-Gebiete, wo dann auch eine Tageskarte in Zukunft sich nicht mehr jeden und jede kann leisten. Es wird ein Grund mehr, um den Winter mehr auf Bistet zu gehen, weil die Preise für die Tageskarte in Zukunft noch teuer werden darf. Mit dieser Teil ist es hoffnungsvoll und die düsteren Prognosen zur Zukunft sind wir für heute am Ende des Durchblickes angekommen. Das nächste Mal geht es zwar nicht bergdurch ab, wir geben es aber noch mal Vollgas. Es geht um Tempo, Tempo, Tempo. Alles wird immer schneller, egal ob es Internet, das E-Bike oder einen schneller flört in der Tating-App. Aber was macht das ganze Tempo mit uns? Und kommen wir überhaupt noch mit? Tschüss sagen wir für heute, Daniel Fanzler.

Über diesen Podcast

«Durchblick» liefert Antworten aus der Wissenschaft – auf Fragen, die bewegen. Ob Gesundheit, Technologie, Wirtschaft oder Politik – im Gespräch mit Forschenden und Betroffenen, liefert die «Durchblick»-Redaktion spannende Erkenntnisse als Podcast und als Video. Verständlich erklärt und packend erzählt: Das ist «Scientainment» mit Moderator Daniel Fanslau.

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«Durchblick» ist eine Produktion von Blick – unterstützt wird das «Scientainment»-Format von der Gebert Rüf Stiftung.

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